Bilder von Santiago Rusinol y Prats

Santiago Rusia±ol y Prats

Santiago Rusia±ol y Prats (1861 - 1931) war ein spanischer Maler, Dichter und Dramatiker, der die katalanische Modernismusbewegung anführte.

Malereien wie beispielsweise "Gartenlabyrinth mit Faunstatue, "Der Blaue Gerichtshof, Arenys", "Hortensien auf Gartenpfad", "Terrassengarten auf Mallorca", "Hafen von Soller mit Booten" und "Mallorca in Grün", aber auch ein umfangreiches Schriftgut machen Rusinol zu einem bedeutenden Künstler der Malerei und Literatur, von dem sich auch Pablo Picasso beeinflussen ließ.

Leben

Santiago Rusia±ol y Prats wurde am 25. Februar 1861 als Sohn eines Textilfabrikanten in Barcelona geboren.

Bereits im Teenageralter interessierte sich Rusia±ol neben dem Reisen viel mehr für die Malerei als für eine unternehmerische Laufbahn im Textilgeschäft. Doch nachdem sein Vater im Jahr 1883 verstorben war, erwartete der Großvater von ihm, dass nun er die Familientradition fortführen würde.

Als zukünftiger Erbe sah sich Rusia±ol entsprechend in der Zwickmühle, denn inzwischen hatte er seine Ausbildung im "Centro de Acuarelistas de Barcelona" als Maler begonnen. Unterrichtet wurde er in dieser Zeit von Tomás Moragas.

Trotzdem fand sich der Zweiundzwanzigjährige in die Arbeitsabläufe des Textilunternehmens ein und nahm 1886 die junge Llua¯sa Denis zur Frau.

Im darauffolgenden Jahr starb der Großvater. Damit änderte sich für Rusia±ol plötzlich alles. Befreit von dem familiären Druck und der Autorität, der er sich als Enkel hatte beugen müssen, verließ er nicht nur die Firma, sondern auch Frau und Kind, um sich nun endlich ganz der Malerei widmen zu können.

Durch den Bildhauer Enric Clarasó lernte er den Maler Ramon Casas kennen. Die beiden Kunst schaffenden Männer verstanden sich auf Anhieb. Schon bald planten sie, gemeinsam mit dem Auto durch Katalonien zu fahren. Auf dieser Reise entstanden zahlreiche Bilder mit Landschaften und Stadtmotiven der Umgebung.

1889 reisten die beiden Künstler nach Paris, wo sie gemeinsam mit dem impressionistischen Maler Ignacio Zuloaga im böhmischen Viertel von Montmartre lebten.

Neben seiner Malerei widmete sich Rusia±ol auch dem Schreiben von Artikeln, die nun regelmäßig in der spanischen Zeitung "La Vanguardia" erschienen.

Seine finanzielle Lage war so gut, dass er sich den entspannten Lebensstil eines Bohemiens leisten konnte. Er unternahm ausgedehnte Reisen und war ein gern gesehener Gast im Café-Restaurant Els Quatre Gats ("Die Vier Kater") in Barcelona. Hier traf er neben anderen Künstlern auch auf den jungen Pablo Picasso.

Wieder zurück in Paris arbeitete Rusia±ol an weiteren Landschaftsgemälden und widmete sich zudem der Interieurmalerei.

Eine Morphiumsucht beeinflusste gegen Mitte der 1890er Jahre sein Leben und seine künstlerische Arbeit. In dieser Zeit entstanden mit den Darstellungen "Die Morphiumabhängige" und "Die Medaille" zwei seiner bekanntesten Gemälde.

1899 nahm Rusia±ol seine Frau und sein Kind mit nach Frankreich und begann noch im selben Jahr mit einer Entziehungskur. Sein Leben verlief nun ruhiger, was sich auch in seiner Motivwahl widerspiegelte. Hauptsächlich malte er Parks und Gärten, die er u. a. auf Mallorca sowie in Valencia und Aranjuez gesehen hatte.

Unter dem Pseudonym "Xarau" verfasste der Künstler in den Jahren 1907 bis 1925 für die Zeitung "L’Esquella de la Torratxa" regelmäßig seine Kommentare. Hierbei lieferte er sich mit dem Schriftsteller Eugeni d’Ors einen anregenden und lang andauernden Meinungsaustausch. Daneben entstanden etliche Bücher, Gedichte und Theaterstücke.

Am 13. Juni 1931 starb Santiago Rusia±ol y Prats im Alter von 70 Jahren im spanischen Aranjuez.