Bilder von Pietro Longhi

Pietro Longhi

Pietro Longhi (1702 - 1785) war ein italienischer Maler des venezianischen Rokokos.

Neben seinen frühen Fresken und Altarbildern schuf Longhi später vor allem Porträts des venezianischen Adels und zeitgenössische Genreszenen wie beispielsweise "Das Familienkonzert", "Ausstellung eines Rhinozeros", "Venezianische Familie", "Der Mais", "Besuch in der Bibliothek", "Der Maler in seinem Studio" und "Die Taufe".

Mit seinen detailgetreuen und zuweilen leicht ironischen Darstellungen des venezianischen Gesellschaftslebens hinterließ der Künstler ein wundervolles Erbe und ergänzt damit die venezianische Kultur- und Sittengeschichte.

Leben

Pietro Longhi wurde am 5. November 1702 als Pietro Falca und Sohn des Goldschmiedes Alessandro Falca und dessen Frau Antonia in Venedig geboren.

Seine Ausbildung erhielt der begabte Knabe zunächst von seinem Vater. Anschließend nahm er Unterricht bei dem italienischen Maler Antonio Balestra. Und so zeigten auch seine ersten Bilder, wie beispielsweise das spätbarocke Altarbild in der Kirche von San Pellegrino, einen deutlichen Einfluss seines Lehrers.

Seinen ersten Großauftrag erhielt der junge Falca (Longhi) dann von einem Mitglied des venezianischen Adels, für den im Palazzo Sagredo ein Fresko entstand.

1732 heiratete er Caterina Maria Rizzi, die ihm in den kommenden Jahren elf Kinder gebar. Nur drei von ihnen überlebten die Eltern, darunter der einzige Sohn Allessandro, der am 12. Juni 1733 zur Welt kam und später ein bekannter Porträtmaler wurde.

Im selben Jahr trat Falca (Longhi) in die venezianische "Fraglia dei Pittori" ein und übernahm gleichzeitig den Künstlernamen "Longhi".

1734 vollendete der Künstler eine Auftragsarbeit im "Ca 'Sagredo" in Venedig. Doch seine Freskenmalerei, die nun groß über dem Haupttreppenhaus prangte, konnte die Kommission so gar nicht überzeugen.

Nach der niederschmetternden Kritik erkannte Longhi wohl, dass sein Talent für die Historienmalerei in großem Maßstab vielleicht nicht ausreichte. Deshalb wandte er sich einige Zeit später der Genremalerei zu.

Zunächst entstanden Bilder auf kleiner Leinwand, die u. a. pastorale Darstellungen und diverse Bauernzimmer zeigten. Longhi übte sich weiter, experimentierte und beschränkte seine Kompositionen zum Teil auf nur wenige Figuren in dezenten Posen. Sein feiner Sinn für Humor, sein bildliches Gespür und seine sorgfältig ausgeführten Darstellungen erweckten das Interesse des Publikums und bescherten ihm großen Erfolg.

Mitte der 1750er Jahre erweiterte der Künstler seine Themenpalette und malte nun neben Jagdszenen auch Porträts, die hauptsächlich die Gesichter des Adels festhielten.

1756 wurde Longhi zum Gründungsmitglied einer privaten Kunstakademie in Venedig ernannt, an der er dann zwischen 1763 und 1766 als Direktor tätig war.

Am 8. Mai 1785 starb Pietro Longhi schließlich im Alter von 82 Jahren in seiner Geburtsstadt Venedig.