Bilder von Philipp Otto Runge

Philipp Otto Runge

Philipp Otto Runge (1777 - 1810) war ein deutscher Maler der Frühromantik und gilt heute als vielseitigster Künstler des 19. Jahrhunderts.

Neben der Ölmalerei betätigte sich Runge auch als Innenausstatter von Räumen, gestaltete Bucheinbände und betrieb auch das Kunsthandwerk des Scherenschnitts. Seine zahlreichen Blumen-, Pflanzen- und Tiermotive, wie beispielsweise "Hund den Mond anbellend", "Lilie, "Palmwedel, "Tulpe und "Schilf", dienten als Zimmerdekoration und wurden von einigen seiner Zeitgenossen äußerst geschätzt.

Später schuf Runge auch etliche Radierungen zu seinen Scherenschnitten, darunter den Grafik-Zyklus "Die Zeiten", der in einer ersten Auflage von 25 Stück erschien. Johann Wolfgang von Goethe war derart begeistert von dieser Arbeit, dass er eines der Exemplare für sein Musikzimmer erwarb.

Doch trotz der Wertschätzung, die man dem Künstler seinerzeit entgegenbrachte, blieb er für das breite Publikum doch nahezu unentdeckt. Es erging ihm so wie vielen seiner Malerkollegen, deren Arbeiten erst nach dem Tod die gerechte Anerkennung fanden.

Leben

Philipp Otto Runge wurde am 23. Juli 1777 als Sohn des Kaufmanns und Reeders Daniel Nikolaus Runge und dessen Ehefrau Magdalena Dorothea in Wolgast, Schwedisch-Pommern, geboren.

Bereits im Kindesalter erkrankte Runge an einer Lungentuberkulose, von der er sich nie richtig erholen sollte.

Er war das neunte von elf Kindern und besuchte ab 1789 die Wolgaster Knabenschule.

Drei Jahre später erkrankte der fünfzehnjährige Schüler erneut und zog 1795 zu seinem ältesten Bruder Daniel nach Hamburg. Hier sollte er in dessen "Kommissions- und Speditionshandlung" seine Lehre zum Kaufmann antreten.

Unter den Freunden seines Bruders befand sich neben dem Dichter Matthias Claudius auch der Verleger Justus Perthes und der Kunstsammler Johannes Michael Speckter. Offensichtlich erkannten sie Runges künstlerisches Talent und rieten ihm zu einem Zeichenstudium.

Dieser folgte dem Rat und nahm im Jahr 1797 seinen ersten Zeichenunterricht bei Heinrich Joachim Herterich und Gerdt Hardorff d. Ä. in Hamburg.

Von 1799 bis 1801 studierte Runge dann an der "Königlichen Kunstakademie" in Kopenhagen, wo er neben dem Aktzeichnen und der Antikenkopie auch das Freihandzeichnen, die Anatomie, Geometrie und Perspektive erlernte.

Anschließend ging er nach Dresden und besuchte bis 1804 die hiesige Kunstakademie. Hier begegnete er u. a. den Romantikern Caspar David Friedrich und Johann Gottfried Quistorp. Auf einer Reise nach Weimar traf er dann erstmals auf Johann Wolfgang von Goethe.

Am 3. April 1804 heiratete Runge die Tochter des Handschuhfabrikanten Charles Frédéric Bassenge, Pauline Susanna, die er bereits als Sechzehnjährige kennengelernt hatte.

Das Paar zog nach Hamburg, wo in den kommenden Jahren vier Kinder zur Welt kamen.

1805 war Runge mit seinen Radierungen, die er zu seinen Scherenschnitten gefertigt hatte, der Durchbruch als Künstler gelungen und auch seine Figurenbilder und Porträts hatten Beachtung gefunden.

Einen Tag vor der Geburt seines jüngsten Kindes, am 2. Dezember 1810 starb Philipp Otto Runge dreiunddreißigjährig in Hamburg an Tuberkulose.