Bilder von Leon Nikolajewitsch Bakst

Leon Nikolajewitsch Bakst

Leon Nikolajewitsch Bakst (1866 - 1924) war ein russisch-französischer Maler, Illustrator und Bühnenbildner, der hauptsächlich durch seine Kostümentwürfe für das Russische Ballett bekannt wurde.

Neben Bühnendekorationen, Kostümdesigns und Porträts illustrierte Bakst auch zahlreiche Erzählungen, wie beispielsweise Gogols Novelle "Die Nase, die der russische Dichter im Jahr 1836 schrieb.

Gemeinsam mit A. Benois, Somow und Serow gründete Bakst auch die Künstlervereinigung und Zeitschrift "Mir Isskusstwa" (Die Welt der Kunst). Damit gehörte er zu jener jungen Generation europäischer Künstler, die sich mit ihren theatralischen und fantasievollen Werken gegen den pedantisch gewordenen Bühnenrealismus des 19. Jahrhunderts wehrten.

Leben

Leon Nikolajewitsch Bakst wurde am 9. Mai 1866 als Leyb-Khaim Izrailevich Rosenberg im russischen Grodno geboren.

Als der Junge im Alter von zwölf Jahren einen Malwettbewerb gewann, wuchs in ihm der Wunsch Maler zu werden.

Nach dem Abitur studierte Rosenberg zunächst an der "St. Petersburger Kunstakademie" und arbeitete daneben als Buchillustrator.

1883 wechselte der Sechzehnjährige an die "Kaiserlich-Russische Akademie".

Da für seine künstlerische Karriere der Familienname "Rosenberg" für zu jüdisch gehalten wurde, übernahm der junge Maler den Mädchennamen seiner Mutter "Bakst" und startete seine erste Ausstellung.

Anfang der 1890er Jahre präsentierte er seine Werke auf der "Society of Watercolourists".

1893 verließ Bakst Russland und zog nach Paris, wo er an der "Académie Julian" studierte.

In der französischen Hauptstadt lernte er eine Gruppe junger Künstler kennen, darunter Alexander Benua, Sergej Djagilew und Walentin Serow und wurde 1898 Mitbegründer der Zeitschrift "Mir Iskusstva".

Bakst malte Porträts von Filipp Malyavin, Vasily Rozanov, Andrei Bely und Zinaida Gippius und war auch darüber hinaus als Kunstlehrer für die Kinder des Großfürsten Wladimir Alexandrowitsch von Russland tätig.

Durch seine vielen Reisen mangelte es dem Künstler zwar nicht an Inspiration, doch wurde ihm die Gemäldemalerei irgendwann zu eintönig und so wandte er sich schließlich der Illustration zu. Er erfüllte Aufträge für Zeitschriften und entdeckte seine Leidenschaft für farbenfrohe, orientalisch anmutende Kostüm- und Bühnengestaltungen.

1908 erregte Bakst schließlich als Bühnenmaler für Diaghilev mit den "Ballets Russes" Aufmerksamkeit.

In den kommenden Jahren entstanden Bühnenbilder u. a. für "Kleopatra", "Scheherazade" und "Narcisse".

Auch wenn der Künstler seinen Lebensmittelpunkt nach Paris verlegt hatte, besuchte er regelmäßig St. Petersburg, wo er die dortige Schule von Jelisaweta Swanzewa leitete. Einer seiner Schüler war u. a. Marc Chagall, der hier den Unterricht von 1908 bis 1910 besuchte.

Vier Jahre später wurde Bakst zum Mitglied der "Kaiserlichen Akademie der Künste" gewählt.

1922 beendete er seine Beziehung zu Diaghilev und den "Ballets Russes". Im selben Jahr reiste er nach Baltimore und besuchte die Residenz seiner amerikanischen Freundin, Mäzenin und Kunstphilanthropin Alice Warder Garrett, die auch zwei Ausstellungen des Künstlers in der New Yorker "Knoedler Gallery" organisierte.

Am 27. Dezember 1924 starb Leon Nikolajewitsch Bakst an den Folgen eines Lungenödems in einer Klinik in Rueil-Malmaison, Frankreich. Der Künstler wurde 58 Jahre alt.