Bilder von Ferdinand Hodler

Ferdinand Hodler

Ferdinand Hodler (1853-1918) war ein Schweizer Maler des Jugendstils und Symbolismus, der insbesondere durch sein Spätwerk zu den bedeutendsten Künstlern des Übergangs vom 19. Jahrhundert zur Moderne avancierte.

Hodler war ein hart arbeitender und sehr ehrgeiziger Maler, der sich anfangs mit unterschiedlichen Themenbereichen beschäftigte. So entstanden Historienbilder, Landschaften, Genreszenen und Porträts.

In späteren Jahren widmete er sich dann verstärkt den expressionistisch anmutenden Berg- und Seelandschaften seiner Heimat und schuf u. a. die großartigen Werke "Thunersee", "Thunersee mit Stockhornkette", "Waldbach", "Thunersee mit symmetrischer Spiegelung" und "Landschaft am Genfer See".

Hodlers Bergmotive wirken wie herangezoomt und zeigen deutlich, wie der Künstler sich besonders auf die Gipfel und die höchsten Berge fokussierte. Damit hoben sich seine Werke von den bis dahin so typischen Alpenansichten seiner Malerkollegen ab, auf denen sich Hütten, Wälder und Wiesen vor einer Bergkulisse präsentierten.

Die eigene Existenz, der Tod und die Faszination für Frauen waren neben seinen Berglandschaften Lebensthemen, mit denen sich der großartige Künstler auseinandersetzte.

In seinen letzten Lebensjahren schuf Hodler eine Reihe von Selbstporträts, bei denen es ihm hauptsächlich um die unterschiedlichen Ausdrücke des Sehens ging. So zeigt er sich auf diesen Werken mal kritisch, mal erstaunt, mal fragend, dabei immer im Zwiegespräch mit dem Betrachter.

Leben

Ferdinand Hodler wurde am 14. März 1853 als ältestes von sechs Kindern in Bern geboren.

Sein Vater Johann, der als Tischler arbeitete, starb bereits im Jahr 1860 an Tuberkulose.

Ein Jahr später heiratete Hodlers Mutter Margarete, die nebenbei als Köchin arbeitete, den Dekorationsmaler Gottlieb Schüpbach.

Die Familie lebte in ärmsten Verhältnissen. Nachdem auch Hodlers Mutter im Jahr 1867 an Tuberkulose verstorben war, begann der Junge eine Lehre bei dem Veduten- und Dekorationsmaler Ferdinand Sommer in Thun.

Ohne seine Lehre zu beenden, lief er davon und zog 1872 nach Genf, wo er sich im "Musée Rath" durch die Gemälde Alexandre Calames und Francois Didays inspirieren ließ und sie kopierte. Hier begegnete er auch dem Maler Barthélemy Menn, der ihn sogleich als Schüler in seiner Malklasse an der Genfer Kunstschule aufnahm.

1874 erhielt der junge Hodler mit seinem Werk "Waldesinneres" seinen ersten Preis.

Bis zum Jahr 1877 lernte der Künstler weiter unter Menn, der ihn in seiner Malweise entscheidend prägte und ihn veranlasste, sich von dem traditionellen Stil abzuwenden.

Nach seiner Ausbildung verbrachte Hodler bis 1879 Zeit in Madrid, wo er u. a. die Werke des Spaniers Diego Velázquez studierte.

1881 bezog er ein Atelier in Genf und beteiligte sich an einer Gemeinschaftsarbeit für ein Panoramabild des Künstlers Edouard Castres.

Mittlerweile waren alle Geschwister Hodlers verstorben, was ihn nicht nur emotional sehr bewegte, sondern auch in seinem künstlerischen Schaffen stark beeinflusste.

1885 fand im Genfer "Cercle des Beaux-Arts" Hodlers erste Einzelausstellung statt, gefolgt von einer zweiten Schau 1887 im Kunstmuseum Bern.

Inzwischen war der Künstler mit Auguste Dupin liiert, die ihm 1887 den Sohn Hector gebar.

1889 heiratete Hodler jedoch Bertha Stucki.

Das im selben Jahr entstandene Gemälde "Die Nacht" zeigt Dupin, Stucki und Hodler in verschiedenen kleinen Szenen, die für die damalige Zeit als recht freizügig angesehen wurden. Trotzdem gelang dem Künstler, wenn auch erst in einem zweiten Anlauf, der endgültige Durchbruch.

1890 beendete Hodler die Ehe mit Bertha Stucki.

In der kommenden Zeit folgten mehrere Ausstellungen, und der Schweizer Künstler konnte viele Ehrungen in Paris, München und Venedig entgegennehmen.

Bei einem Wettbewerb zur Ausschmückung der Waffenhalle für das Schweizerische Landesmuseum in Zürich ging Hodler 1897 als Sieger hervor. Im selben Jahr heiratete er Berthe Jacques.

Von 1896 bis 1899 unterrichtete der Maler am Gewerbemuseum in Freiburg.

Ein Jahr später fand die Pariser Weltausstellung statt und Hodler bekam für seine drei ausgestellten Gemälde eine Goldmedaille verliehen.

Inzwischen zählte der Künstler zu den bedeutendsten Malern Europas. Seine finanzielle Lage war stabil und er konnte sich einen guten Lebensstil leisten.

1908 traf Hodler Valentine Godé-Darel, die bald darauf seine Geliebte wurde. Kurz nach der Geburt des gemeinsamen Kindes Pauline 1913 erkrankte Godé-Darel unheilbar. Hodler verarbeitete seinen Schmerz, indem er alle Stationen ihres Siechtums in unzähligen Bildern festhielt.

Pauline (auch Paulette) wurde in den Haushalt Hodlers aufgenommen und von seiner Frau Berthe aufgezogen.

1917 erkrankte der Künstler an einem Lungenödem.

Am 19. Mai 1918 starb Ferdinand Hodler im Alter von 65 Jahren in Genf.

Zitat des Künstlers Ferdinand Hodler:

"Blau ist mir überhaupt die liebste Farbe"