Bilder von Edward Jakob von Steinle

Edward Jakob von Steinle

Edward Jakob von Steinle (1810-1886) war ein österreichischer Maler des 19. Jahrhunderts und gehörte zum Künstlerkreis der Nazarener.

Von Steinles Themen waren überwiegend religiös und im Stil der altdeutschen Meister gehalten. "Adam und Eva", "Die apokalyptischen Reiter" und "Adam und Eva nach dem Sündenfall" sind nur einige seiner beeindruckenden Werke, die er im Laufe seines Lebens schuf.

Eine weitere Vorliebe des Künstlers waren Darstellungen aus der heimischen Sagenwelt, die sich mit Motiven wie "Loreley und "Die Tiburtinische Sibylle zeigt.

Von Steinles bekannteste Werke entstanden hauptsächlich in Öl auf Leinwand, wie beispielsweise die romantisch gehaltenen Genrebilder "Der Geiger im Turmfenster und "Der Türmer".

Neben den entstandenen Ölgemälden, Zeichnungen und Aquarellen des österreichischen Künstlers zeugen auch seine hinterlassenen Wandmalereien im Straßburger Münster, im Frankfurter Dom und im Schloss Löwenstein, von seinem großartigen Talent.

Leben

Edward Jakob von Steinle wurde am 02. Juli 1810 als Sohn des aus Schwaben stammenden Kupferstechers Johann Steinle in Wien geboren.

Schon früh begeisterte sich der junge von Steinle für das Zeichnen und begann 1823 eine Ausbildung an der kaiserlichen Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Alter von sechzehn Jahren hatte er im Zeichnen so hervorragende technische Fertigkeiten erlangt, dass er sich entschloss, Maler zu werden.

Da in der Akademie gerade kein Platz frei war, kam von Steinle in die künstlerische Obhut des gerade aus Rom zurückgekehrten Leopold Kupelwieser. Durch ihn wurde der akademisch geprägte Junge plötzlich mit einer für ihn völlig neuen Kunstauffassung konfrontiert. Seine Begeisterung für die Meister der neudeutschen Schule in Rom war so groß, dass er im September 1828 ebenfalls in die italienische Hauptstadt reiste.

Hier schloss sich Edward von Steinle den beiden Künstler Philipp Veit und Johann Friedrich Overbeck an. Besonders Overbeck wurde in der kommenden Zeit ein Vorbild Steinles, dessen Gesinnung und künstlerische Ansicht er am ehesten teilte.

Overbeck war es auch, der von Steinle einen Auftrag für das Ausführen zweier Fresken in der Kirche Santa Trinita  dei Monti in Rom zukommen ließ. Von Steinle kam jedoch nicht über den Entwurf hinaus, da ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters 1830 nach Wien zurückkehren ließ.

Kurze Zeit später reiste von Steinle wieder nach Italien, um seine Ausbildung abzuschließen. Nach drei weiteren Jahren und einem lehrreichen Italienaufenthalt kehrte er in seine Heimatstadt zurück und heiratete Caroline Kern. Aus dieser Ehe gingen zehn Kinder hervor.

Im Jahr 1838 begann von Steinle mit dem Ausmalen der neu errichteten Kapelle des Bethmann-Hollwegschen Schlosses Rheineck.

1839 nahm der Künstler eine Stelle am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. an und unterrichtete dort die nächsten Jahre bis er im Jahr 1850 eine Professur für Historienmalerei erhielt.

Dazwischen schuf er immer wieder herrliche Fresken, wie beispielsweise im Domchor zu Köln, wo er Engelchöre auf Goldgrund malte.

1857 bekam Edward von Steinle den ehrenvollen Auftrag, die Treppenhausfresken im Museumsneubau in Köln auszuführen.

In den Jahren 1865 bis 1866 folgten Auftragsarbeiten in der Marienkirche in Aachen und weitere Ausschmückungen in der Löwenstein-Wertheimschen Kapelle zu Kleinheubach.

1875 malte von Steinle den Chor im Münster zu Straßburg aus.

Seinen letzten großen Auftrag erhielt der Künstler fünf Jahre später mit dem Ausmalen im Innern des Kaiserdoms in Frankfurt a. M. Hierbei entstanden Darstellungen und Motive aus dem Alten und Neuen Testament und verschiedene Szenen aus der deutschen Kaisergeschichte.

Am 19. September 1886 starb Edward Jakob von Steinle im Alter von 76 Jahren in Frankfurt a. M.