Bilder von Bernhard Wiegandt

Bernhard Wiegandt

Bernhard Wiegandt (1851 - 1918) war ein deutscher Maler, Zeichner, Illustrator, Bühnenbildner und Kunstlehrer.

Wiegandt schuf neben vielen Ölgemälden, die er auch für verschiedene Auftraggeber restaurierte, vor allem beeindruckende Aquarelle, wie zum Beispiel "Straße in Rio de Janeiro", "Brasilianische Landschaft mit Agave", "Die Wasserträgerin" und "Brasilianischer Regenwald, Pará".

Wiegandt war ein Künstler mit einem breit gefächerten Themenbereich, der sich neben der Landschaftsmalerei auch mit Darstellungen der Architektur und dem Illustrieren von Festschriften beschäftigte. Für das "Neue Rathaus" in Bremen schmückte der Künstler verschiedene Decken und Wände aus und hinterließ sein prächtiges Spätwerk "Bremen vom Weserwehr".

Leben

Bernhard Friedrich Wilhelm Wiegandt wurde am 13. Mai 1851 als Sohn eines Zimmermanns, der schon früh verstarb, in Köln am Rhein geboren.

Von dem Historien- und Kirchenmaler Johannes Niessen erhielt der junge Wiegandt seinen ersten Zeichenunterricht. Er begann im Alter von 19 Jahren in Berlin eine Ausbildung als Theatermaler.

Nach Beendigung der Lehrzeit 1873 nahm er am Theater Hannover eine Stelle als Bühnenbildner an.

Eine Einladung seines Bruders führte Bernhard Wiegandt 1875 nach Brasilien, wo er sich bis 1880 aufhielt und seine gewonnenen Eindrücke in zahlreichen Aquarellen festhielt.

Wieder zurück in Deutschland studierte er kurzzeitig an der Düsseldorfer Akademie und wechselte dann an die Akademie der Bildenden Künste in München.

1889 kam seine Tochter Bertha auf die Welt, die sich später ebenfalls der Malerei widmete.

Im Jahr 1890 zog der Künstler in die Stadt Bremen, wo er von nun an malte und unterrichtete. Noch im selben Jahr entstand seine Mappe "malerisches Bremen" mit einer beeindruckenden Sammlung von Impressionen der Hansestadt.

1894 wurde die zweite Tochter des Künstlers, Dorothea Gertrude Elisabeth (gen. Else), geboren. Auch sie wurde später Malerin.

Fasziniert von dem malerischen Ort Fischerhude, entschloss sich Wiegandt 1902 ein Atelier einzurichten, das er vornehmlich für den Sommer nutzen wollte. Hier entstand eines seiner bekanntesten Bilder in Gouachetechnik "Sommer in Fischerhude".

In den kommenden Jahren reiste Bernhard Wiegandt nach Norwegen, Thüringen und besuchte die Rhön.

Der Künstler fertigte für Bronzegüsse Zeichnungen an. Es entstanden verschiedene Musterzeichnungen für die Delmenhorster Linoleumwerke.

Wie so viele andere Maler auch, fühlte sich Bernhard Wiegandt als Künstler verkannt, was ihn mit zunehmendem Alter depressiv werden ließ.

1917 wurde er in die Nervenklinik Osterholz-Ellen eingewiesen, wo er am 28. Mai 1918 im Alter von 67 Jahren starb.