Bilder von Andrea Mantegna

Andrea Mantegna

Andrea Mantegna (1431-1506) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er gehörte zu den ersten Renaissancekünstlern Norditaliens.

Neben der Antike hatten auch die Florentiner Meister der Frührenaissance einen erheblichen Einfluss auf die Kunst Mantegnas. Seine ernsten, schon beinahe heroisch wirkenden Figurendarstellungen lassen die charakteristischen Merkmale dieser Epoche erkennen. Ebenso erinnert auch sein Malstil an die Kunst antiker Reliefs. Seine Bildnisse sind klar umrissen und die Figuren weisen eine faszinierende Körperlichkeit auf.

Zu seinen vielen Werken zählen u. a. "Der Evangelist Markus", "Parnassus", "Kreuzigung", "St. Sebastian", "Heilige Familie", "David und Goliath", "Tanzende Muse" und "Madonna della Vittoria".

Die 1474 vollendeten Fresken der "Camera degli Sposi" im Dogenpalast gelten als Hauptwerk Mantegnas. Damit schuf der italienische Künstler die erste Illusionsmalerei und war Inspiration und Vorbild für Melozzo da Forla¬ und Correggio.

Häufig trug Mantegna die Leimfarbe direkt auf die unbehandelte Leinwand auf, und zwar so dünn, dass die Struktur des Leinens noch deutlich zu erkennen war. Dadurch erhielt der Farbauftrag eine leichte Transparenz und eine besonders zarte Wirkung.

Mit seinen Gemälden, Fresken und Kupferstichen, die Mategna so fein und mit einer außerordentlichen Geduld ausführte, schuf der geniale Künstler unvergessliche Meisterwerke.

 

Leben

Andrea Mantegna wurde 1431 als Sohn des Zimmermanns Biagio, im italienischen Ort Isola di Cartura, dem heutigen Isola Mantegna (zu Ehren des Künstlers umbenannt), geboren.

Seine Kindheit verbrachte er auf dem Land in einfachen Verhältnissen. Obwohl der Junge als Viehhirte arbeiten musste, war er in dieser Zeit bereits an der Kunst und an den Gemälden der Antike interessiert.

Im Alter von zehn Jahren wurde Mantegna Waise. Aufgrund seines Zeichentalents nahm man den Jungen in die Malschule von Francesco Squarcione in Padua auf.

In den folgenden sieben Jahren erlernte der Schüler wichtige Maltechniken und das Zeichnen antiker Statuen. Mit einem großen Altarblatt für die Kirche von Padua schuf er schließlich sein erstes Werk.

Nach einem Streit mit seinem Lehrmeister verließ Mantegna im Jahr 1447 die Malschule in Padua.

1449 befand er sich am Hof von Ferrara. Hier kam er erstmalig mit den Gemälden des flämischen Malers Rogier van der Weydens sowie den Werken des italienischen Malers Piero della Francescas in Berührung.

1452 kehrte der Künstler nach Padua zurück und beendete seine Arbeiten in der Basilika des Heiligen Antonius.

Später befand sich Mantegna im Dienst von Ludovico III Gonzaga, dem Marquis von Mantua. Er eröffnete eine eigene Malschule und arbeitete an einer Serie von neun Kartonentwürfen, die den Triumphzug von Julius Cäsar dokumentieren sollten.

1453 heiratete Mantegna die Tochter des italienischen Malers Jacobo Bellini, Nicolosia Bellini. Aus dieser Verbindung gingen sechs Kinder hervor, von denen drei Söhne später ebenfalls Maler wurden.

Im Jahr 1456 wurde Mantegna als Hofmaler nach Mantua gerufen und trat in den Dienst des Markgrafen Luigi III. Gonzaga ein. Neben seiner Tätigkeit am Hof arbeitete er zwischen 1488/89 in Florenz, Pisa und Rom.

Mantegnas Werk trug maßgeblich dazu bei, dass aus der kulturell unbedeutenden Stadt Mantua ein Dreh- und Angelpunkt der bildenden Kunst wurde.

1489 wurde Mantegna von Papst Innozenz VIII. beauftragt, die "Galleria delle Statue" (Galerie der Statuen) und die "Sala dei Busti" (Saal der Büsten) mit Malereien zu verschönern.

Die letzten Jahre im Leben des Künstlers waren von wirtschaftlichen Problemen bestimmt. Auch sah er seine Rolle als anerkannter Künstler getrübt, litt an Melancholie und sah sich bereits von der jüngeren Malergeneration überholt.

Am 13. September 1506 starb Andrea Mantegna in Mantua.

 

Aktuell

Mit "Der Evangelist Markus" befindet sich eines der frühen und gut erhaltenen Originalgemälde Mantegnas im Städel Museum in Frankfurt am Main. Das um 1450 entstandene Werk wurde in Mischtechnik auf Leinwand geschaffen und beeindruckt mit seiner realistischen Raumperspektive und detailgenauen, kunstvoll dargestellten antiken Architekturelementen.